Gefahr?

Fake News beherbergen ein ernstzunehmendes Gefahrenpotenzial und können Einfluss auf Entscheidungen von einzelnen und Gruppen nehmen. Vor allem die Facebook-Auftritte linker und rechter Populisten sowie Verschwörungstheoretiker finden viel zu oft großes Gehör – trotz ihrer teilweise offensichtlichen Unwahrheiten. Sind Gerüchte erst in die Welt gesetzt, schwirren sie in den jeweiligen Echokammern umher und lassen sich darin nur noch schwer neutralisieren. Denn: Geglaubt wird, was ins eigene Weltbild passt.

Heute ist es möglich sich im sozialen Netz effizient wie nie mit Gleichgesinnten zu verbünden und Theorien über die verschiedensten Themen austauschen. Schon eine Facebook-Gruppe von 1.000 Mitgliedern kann sogenannte „Shitstorms“ (das lawinenartige Auftreten negativer Kritik gegen eine Person oder ein Unternehmen im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten) auslösen, die nur schwer wieder in den Griff zu bekommen sind. Im schlimmsten Falle können sich daraus sogar große Netzwerke entwickeln. Fake News können also zur Gefahrenquelle für Hetze, Panik und voreilige Schlüsse werden. Ganz zu schweigen von dem Potenzial, als Zündstoff für Kriege zu dienen. Ein Machthaber der sich von Fake News in die Irre führen lässt, könnte z.B. falsche Entscheidungen treffen und zu politischen Konflikten verleitet werden.

Die ganze Sache geht so weit, dass Leute dies sogar zu ihren Gunsten nutzen um Geld mit Falschmeldungen zu verdienen. Das weiß auch Google. In deren Suchergebnissen rankt beispielsweise die Webseite „70News“ recht hoch, die falsche Informationen über die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen verbreitet und sich mit Banner-Werbung finanziert. Eine weitere Instanz die sich die Wahlen zunutze gemacht hat stammt aus Mazedonien. Angeblich verdiente der Betreiber dank seiner Fake News und durch Werbung bis zu 5000€ am Tag und soll gleichzeitig maßgeblich an der Beeinflussung der Wahlentscheidung beteiligt gewesen sein. Falschmeldungen sind also bereits zu einem Geschäft geworden.