Was hilft dagegen?

Wie diese – teilweise gezielte – Desinformation eingedämmt werden kann, ist derzeit ein großes Thema bei den IT-Konzernen. Google und Facebook haben bereits angekündigt, schmerzvolle Maßnahmen gegen Webseiten durchzuführen, die Falschmeldungen veröffentlichen. So wollen sie beispielsweise Verbreiter von Fake-News aus ihren Werbenetzwerken verbannen. Facebook hat dafür eigens die „Irreführende, illegale und täuschende Website“-Kategorie eingeführt. Intern wird an einer Blacklist gearbeitet, die unseriöse Absender sammelt und abstraft.

Auch vier Studenten der Princeton University haben vor einigen Tagen eine Browser-Erweiterung veröffentlicht – wenn auch mit einem etwas anderen Ansatz. In einem Hackathon ihrer Hochschule haben sie in nur 36 Stunden das „FiB: Let’s stop living a lie“-Plugin erfunden, das in Echtzeit den Wahrheitsgehalt von Facebook-Posts analysiert. Eine Künstliche Intelligenz prüft unter anderem die Quelle und nutzt Text- und Bilderkennungs-Algorithmen, um den Wahrheitsgehalt herauszufinden. Diverse Schnittstellen zu Twitter, Google und Bing sorgen zudem für die Einordnung des Inhalts, der anschließend mit „verified“ oder „not verified“ markiert wird. Letzteres bedeutet, dass eine Falschmeldung vorliegt.

Ein weiteres positives Beispiel liefert die Seite mimikama.at. Mit ihrer Website versuchen die Betreiber eine Sensibilität für Fake News beim Leser zu entwickeln. Gleichzeitig sprechen sie sich für einen vorsichtigen und kritischeren Umgang mit Medien und Nachrichten aus. Fake News lassen sich laut mimikama folgendermaßen erkennen:

 

Was man machen kann

Falschmeldungen, die sich als News ausgeben, kann man grundsätzlich mit ein paar Handgriffen schon selbst enttarnen. Man muss zunächst zumindest nach erweckter Skepsis sich die richtigen Fragen stellen und ein paar Griffe anwenden.

 

1. Überspitzte Darstellung

Eine überspitzte Darstellung eines Inhaltes unter Auslassung von umsichtigen Erklärungen sollte ein erstes Alarmsignal sein. Viel Meinung, wenig Inhalt, eine kaum belastbare Quelle, wenn überhaupt vorhanden, sowie stark verkürzte und nahezu auf Schlagzeilen komprimierte Darstellungen sollten mit Vorsicht genossen werden.

 

2. Wer schreibt hier überhaupt?

Schaue in das Impressum einer Webseite oder eines Blogs. Hast Du es mit transparenten und seriösen Angaben zu tun oder eher einer wahllosen und nicht nachvollziehbaren Adressangabe eines Postfaches in Mittelamerika? Oder ist vielleicht sogar gar kein Impressum vorhanden? Nicht vorhandene Ansprechstellen sind eher kritisch einzuordnen.

Ebenso gilt es zu differenzieren: handelt es sich um einen Meinungsblog oder eine seriöse Presseseite?

 

3. Inhaltlicher Gegencheck

Finden sich diese Inhalte auf anderen Medienportalen ebenso? Hier hilft eine Googlesuche unter dem News-Reiter. Wurde dieses Thema von verschiedenen Journalisten jeweils aufbearbeitet oder findet sich lediglich ein reines Copy&Paste durch anonym betriebene Blogs wieder? Trage Teile der Schlagzeile in die Google Suchzeile ein, ein oftmals gleicher Wortlaut der Meldungen weist auf unreflektierte Kopien hin.

 

4. Bildercheck
Verrückte Situationen mit harten Bildern: gehört das Bild zu einer Geschichte oder gar die Geschichte zu einem Bild? Sehr verbreitet ist der “Hybrid-Fake”, bei dem entweder das Bild eine reale Situation zeigt, der dazu gehörige Text  jedoch falsch ist, oder aber ein Textinhalt korrekt ist, jedoch bildlich falsch in Szene gesetzt wird. Hier hilft eine Rückwärtssuche für Bilder:

Tipp für Fortgeschrittene: Rückwärtssuchen über Google oder TinEye Reverse Image Search werfen zuweilen kein Ergebnis aus, weil sie ein Bild nicht kennen oder gar nicht im Index aufgenommen haben. Hier kann die Bildersuche über Yandex erstaunliche Ergebnisse zuweilen liefern.

 

5. Filter in Suchmaschinen nutzen

Grenze die Suche ein! Wenn Du bemerkst dass ein Ergebnis offensichtlich doch nicht so  brandneu ist, wie es Dir eine Webseite verkaufen möchte, dann wende im Schachtelprinzip beispielsweise den Zeitfilter an. Filtere Suchergebnisse nach ihrem Erscheinungszeitraum und finde dadurch heraus, wann eine Meldung beispielsweise das erste Mal veröffentlicht wurde.

 

6. So erkennst du Fake-News

 

 

 

Bildquellen:

www.mimikama.at